Kleiner Impfratgeber
Impfen
Impfen heißt einer Krankheit vorzubeugen und ist die medizinisch wichtigste vorbeugende Maßnahme im Hinblick auf die Bekämpfung von weltweit verbreiteten Erkrankungen. Die empfohlenen Impfungen zur Grundimmunisierung sollten bereits im Kindes- und Jugendalter abgeschlossen sein.
Jeder sollte im Kindesalter bis zum Abschluss des 2. Lebensjahr grundimmunisiert und bis zum Erreichen des Erwachsenenalters weitere zweimal gegen Diphtherie, Tetanus (Wundstarrkrampf) und Poliomyelitis (Kinderlähmung) aufgefrischt worden sein.
Fand diese Immunisierung nicht oder nur teilweise im Kindesalter statt, oder ist der Impfpass nicht mehr vorhanden und der Impfstatus dadurch nicht mehr nachvollziehbar, sollte sie dringend vervollständigt werden. Dies gilt für jedes Lebensalter.
Optimal ist es, wenn nach der Grundimmunisierung im Kindes- und Jugendalter, der Impfschutz bei Erwachsenen regelmäßig überprüft wird. Viele Erwachsene sind auf Grund verschiedenster Ursachen nicht vollständig geimpft, oder kennen ihren Impfstatus gar nicht, z.B. da kein Impfpass mehr vorhanden ist.
Ein weiterer, wichtiger Aspekt im Zusammenhang mit dem Impfschutz ist, dass mit zunehmendem Alter die körpereigenen Abwehrkräfte, die Immunabwehr, nachlassen. Deshalb ist es auch besonders für ältere Menschen wichtig, ihren Impfstatus zu kennen und gegebenenfalls fehlende Impfungen nachzuholen oder aufzufrischen.
Nachlassender Impfschutz am Beispiel der Gürtelrose
Standardimpfungen sind Impfungen gegen Diphtherie, Tetanus, Kinderlähmung(Poliomyelitis), Keuchhusten(Pertussis) sowie gegen Masern, Mumps und Röteln. Für Masern, Mumps und Röteln gilt für nach 1970 geborene Erwachsene, die entweder noch gar nicht oder nur einmal geimpft wurden bzw. der Impfstatus unbekannt ist, einmal eine Impfung gegen Maser, Mumps und Röteln durchzuführen.
Für Menschen ab 60 Jahren und chronisch Kranke werden zusätzlich die jährliche Grippeimpfung, eine Impfung gegen den bakteriellen Erreger der Lungentzündung, die Pneumokokken sowie die Impfung gegen Gürtelrose(Herpes zoster) empfohlen.
Beispiele:
Tetanus oder Wundstarrkrampf
Der Wundstarrkrampf war früher eine gefürchtete Krankheit. Tetanus forderte in Kriegszeiten mehr Todesopfer als der Krieg selbst. Die Erreger lauern vor allem in der Erde. Werden die Lähmungserscheinungen nicht sofort behandelt, droht Tod durch Atemstillstand. Durch die Impfungen tritt Tetanus inzwischen fast nur noch bei älteren Menschen auf, bei denen der Impfschutz unvollständig ist.
In Deutschland gibt es im Durchschnitt knapp 15 Fälle pro Jahr.
Die WHO schätz, dass ein Viertel der gesamten Kindersterblichkeit durch neonatalen Tetanus verursacht wird.
Masern
Masern sind weder harmlos noch eine Kinderkrankheit.
Da Masern hoch ansteckend sind, erkrankten früher die meisten Menschen bereits als Kind daran. Jugendliche und Erwachsene können sich aber ebenso anstecken. Da heutzutage viele Kinder gegen Masern geimpft sind, stecken sich sogar vermehrt ungeschützte Jugendliche oder Erwachsene an: Mehr als die Hälfte der Masernfälle in Deutschland betreffen heute Jugendliche über 10 Jahre und Erwachsene.
Nach Schätzungen der WHO sind weltweit rund 20 Millionen Menschen jährlich von den Masern betroffen. Rund 164.000 Todesfälle wurden weltweit durch Masern im Jahr 2008 registriert. Das bedeutet nahezu 450 Todesfälle am Tag bzw. 18 jede Stunde. Die meisten Opfer sind Kinder jünger als 5 Jahre.
In der Europäischen Region infiziert sich jede Stunde ein Kind mit Masern (...)
Grippe
Wenn die echte Virusgrippe (Influenza) eine einfache Erkältung wäre, die im Volksmund auch irrtümlicherweise manchmal „Grippe“ genannt wird, hätten alle, die so denken, vermutlich Recht. Aber die Grippe ist eine wesentlich ernstere Erkrankung: Jedes Jahr im Winter sind es vor allem Ältere (über 60-Jährige) und Menschen mit Grunderkrankungen, die wegen einer Grippe ins Krankenhaus müssen oder sogar daran sterben. Diesen Risikopersonen wird daher jährlich die Impfung gegen Grippe empfohlen – am besten im Herbst vor Beginn der Grippesaison.
Die jährliche Grippewelle hat in den vergangenen Jahren meist im Januar begonnen und drei bis vier Monate gedauert, außerhalb dieser Zeit werden nur Einzelfälle beobachtet.
Während einer saisonalen Grippewelle erkranken in Deutschland zwischen zwei und zehn Millionen Menschen an Influenza.
Reiseimpfungen
Eine geplante Reise ist ein guter Anlass seinen Impfschutz zu überprüfen und evtl. vorhandene Impflücken zu schließen.
Die Reiseimpfempfehlungen sind von den jeweiligen Ländern anhängig und teilweise unterschiedlich.
Denken Sie daran, dass solche Impfungen auch eine gewisse Zeit von teilw. mehreren Wochen in Anspruch nehmen. Vereinbaren Sie deshalb rechtzeitig vor Reiseantritt einen Termin.
Reiseimpfungen werden teilweise von Ihrer Krankenkasse übernommen bzw. rückerstattet. Einen Mustervordruck zur Kostenübernahme finden Sie hier...
Quellen: Impfempfehlungen für Erwachsene und Senioren
www.rki.de/DE/Content/Infekt/Impfen/impfen_node.html
www.rki.de/impfkalender in 20 Sprachen
Impfkalender deutsch 2023 zum Ausdrucken
Flyer Impfen Kassenärztliche Bundesvereinigung